Drobisch: Dringend Voraussetzungen für neue Arztpraxen schaffen!

„Es ist unverständlich, dass die BVV-Mehrheit nicht die Dringlichkeit des Anliegens erkannt hat.“, reagiert Thomas Drobisch, gesundheitspolitischer Sprecher der Lichtenberger CDU-Fraktion, darauf, dass der CDU-Antrag zur Ärzteansiedlung nicht in der BVV-Sitzung im Oktober behandelt wurde.

Die CDU-Fraktion hatte beantragt, dass durch das Bezirksamt unverzüglich verstärkte Anstrengungen unternimmt, um Arztansiedlungen in Lichtenberg zu unterstützen. Zu den von der CDU-Fraktion vorgeschlagenen Maßnahmen gehört u.a. die Schaffung von möglichen Arztpraxen in Bestands- und Neubauten. Gerade bei Neubauprojekten sollen Praxisräume von vornherein eingeplant werden.

„Das Bezirksamt muss gute Voraussetzungen für die Ansiedlung neuer Ärztinnen und Ärzte im Bezirk schaffen und für die guten Standortbedingungen öffentlich werben.“, fordert Drobisch.

Gerade jetzt biete sich die Chance, die Versorgungslage zu verbessern, denn die Kassenärztliche Vereinigung Berlin will zusammen mit den Krankenkassen die Niederlassung von Medizinerinnen und Medizinern verstärkt zu fördern. Die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung soll bereits ab November 2020 in Kraft treten. Vorbereitende Maßnahmen im Bezirk müssen deshalb sehr zeitnah getroffen werden, weshalb der CDU-Antrag mit besonderer Dringlichkeit noch im Oktober behandelt werden sollte. Nun wird dies erst in der November-Sitzung erfolgen. „Das ist verschenkte Zeit!“, kritisiert Drobisch.

Hintergrund des CDU-Antrages ist die unzureichende hausärztliche Versorgungslage im Bezirk. Viele bestehende Praxen können keine Patienten mehr aufnehmen. Mit einem Versorgungsquotienten von rund 80 % steht Lichtenberg kurz vor einer hausärztlichen Unterversorgung. Mit Blick auf steigende Einwohnerzahlen wird sich die Versorgungslage weiter verschlechtern, wenn nicht nachgesteuert wird.

Bereits im Gesundheitsbericht Lichtenberg 2019 wird festgestellt, dass „die ambulante ärztliche Versorgung im Bezirk Lichtenberg […] insbesondere in einigen Fachbereichen, z.B. haus- bzw. kinderärztliche Versorgung im Vergleich zu anderen Bezirken bzw. Berlin insgesamt unterdurchschnittlich.“ ist (s. Drucksache DS/1832/VIII, S. 69).

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