Drucksache - DS/2111/VIII 

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei den zuständigen Stellen für die Errichtung eines Taubenschlags in Lichtenberg einzusetzen. Dieser soll insbesondere dazu beitragen, dass die Taubenpopulation durch Brutkontrolle dezimiert wird. Zunächst ist an einem Standort im Bezirk zu beginnen. Dabei soll der Taubenbestand für das zu bestimmende Projektgebiet über fünf Jahre untersucht und der BVV regelmäßig berichtet werden.

Begründung:

Für einige ist sie ein Anwärter für die Auszeichnung „Vogel des Jahres“, für andere ist sie jedoch nur Verursacher von Kotflecken auf Windschutzscheiben und Bauwerken und Überträger von Krankheiten (etwa der Taubenzecke).

Die Stadttaube wurde ursprünglich vom Menschen domestiziert und speziell gezüchtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch wurde die Taubenzucht unpopulärer und die Tiere wurden ausgesetzt. Sie sind klimatisch- und ressourcenbedingt an die Stadt gebunden und durch den angezüchteten, permanenten Brutzwang pflanzen sich überdurchschnittlich häufig fort. Dementsprechend ist die Population außer Kontrolle geraten. Durch das Fehlen eines berlinweiten Taubenmanagements, sind Plätze wie der S- und U-Bahnhof Lichtenberg, die Dathe-Promenade und auch das Mauritiuskirchcenter von zahlreichen Tauben unkontrolliert bewohnt und dementsprechend reinigungsintensiver. Hierbei zeigt sich, dass der sogenannte flüssige „Hungerkot“ zur starken Verschmutzung beiträgt. Dieser resultiert aus den verringerten Möglichkeiten zur artgerechten Ernährung von Samen und Körnern. Viele Tauben ernähren sich zwangsläufig von Essensresten der Menschen, die die Tiere krankheitsanfälliger machen und eine erhöhte Kotierung anregen. 

Um dem entgegenzuwirken, ohne auf brachiale Methoden, wie sie in anderen Städten und Gemeinden eingesetzt wird, zurückzugreifen, schlagen wir die Einführung zunächst eines kontrollierten und begleiteten Taubenschlags vor. Dieser würde zum einen eine artgerechte Nahrungsversorgung und Pflege bedeuten, was gleichsam die Krankheitsübertragung verhindern würde. Zum anderen könnte man hier gezielt die Eier durch Attrappen ersetzen und so die Population dezimieren. Um einen Wiederbezug der freigewordenen Nistplätze durch fremde Jungtiere zu verhindern, müssen parallel die derzeitigen Brutstätten versiegelt und unzugänglich gemacht werden sowie über öffentliche Fütterungsverbote aufgeklärt werden. 

Weitergehende Information: https://www.berlin.de/aktuelles/berlin/5768643-958092-taubenkonzept-tauben-sollen-neue-unterku.html

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